Weißstorch

Durch seine große Flügelspannweite und seine markante Färbung ist der Weißstorch eine unverkennbare Vogelart der Feuchtwiesen. Der auch als Klapperstorch bekannte Zugvogel baut seine großen Nester oft in menschlicher Siedlungsnähe auf hohen Bäumen, Strommasten oder Gebäuden. Im Gegensatz zum Schwarzstorch handelt es sich beim Weißstorch somit um einen Kulturfolger. Die Nester werden meist über mehrere Jahre bis Jahrzehnte hinweg vom gleichen Pärchen aufgesucht und gepflegt. Die Nahrung des Weißstorches besteht vor allem aus Fröschen, Mäusen, Würmern, Insekten und Fischen. Diese erbeutet er am liebsten in Feuchtwiesen, an Sümpfen oder an Gewässern, welche er mit seinen langen Beinen durchschreiten kann und seine Beute blitzschnell mit seinem Schnabel packen kann.

Auf seinem Durchzug in das tropische Afrika kann der Weißstorch jedes Jahr regelmäßig in Luxemburg beobachtet werden. Als Langstrecken-Zugvogel ziehen die westeuropäischen Störche durch Frankreich und Spanien über die Meeresenge von Gibraltar nach Westafrika. Oft rasten die Tiere aber nur für wenige Tage in den geeigneten Gebieten. Seit die Alzette auf einer Länge von ca. 1,5 km bei Schifflingen-Dumontshaff im Rahmen des Life-Naturprojekts „revalorisation écologique de la vallée superieure de l’Alzette“ renaturiert worden ist, ist der Weißstorch auch öfters hier zu beobachten. Im Jahre 2013 konnte hier dann auch zum ersten Mal ein Pärchen erfolgreich zwei Jungtiere aufziehen. Um den Bruterfolg in den potentiellen Brutgebieten zu erhöhen wurden am Dumontshaff und im Syrtal Nistplattformen mit Nistmaterial errichtet.

Die größte Gefahr für den Weißstorch stellt der Lebensraumverlust dar. Dies gilt sowohl für das Brutgebiet als auch für den Lebensraum. Vor allem das Trockenlegen der Feuchtgebiete hat einen großen negativen Einfluss. Aber auch der hohe Einsatz von Insektiziden in der intensiven Landwirtschaft verschlechtert das Nahrungsangebot. Aus diesem Grund sind geschützte Feuchtwiesen wie das Natura-2000-Gebiet „Dumontshaff“ oder das Naturreservat „Schlammwiss“ von großer Bedeutung für das Überleben des Weißstorches.

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