Wildkatze

Als heimlicher Bewohner unserer Wälder ist die Wildkatze zur Zeit der einzige wilde Vertreter der Katzenartigen in Luxemburg.

Die mystische Katze kann an ihrem verwaschenen Fell mit einem durchgehenden schwarzen Strich auf dem Rücken erkannt werden. Außerdem ist ihr dicker Schwanz mit mehreren schwarzen Ringen sowie einer schwarzen Schwanzspitze versehen.

Sie ist ein typischer Waldbewohner, was ihr den Namen Waldkatze verliehen hat. Hier bewohnt sie vor allem alte strukturreiche Laub- und Mischwälder, welche mosaikartig Strukturen wie offene Flächen, Lichtungen, Brachflächen oder Kahlschläge aufweisen. In dieser Landschaft besetzt die Wildkatze ein eigenes Revier, welches bis zu 1000 ha groß sein kann. Zur Aufzucht ihrer Jungen zieht sie sich in Baumhöhlen oder Felsspalten zurück. In diesen bringt sie zwischen April und Mai zwei bis drei Jungtiere zur Welt, welche bereits im Alter von drei bis vier Monaten selbstständig sein können.

Die Wildkatze ist ein Nahrungsspezialist, welcher sich vor allem von Mäusen ernährt. Hasen, Kaninchen, Vögel, Eidechsen oder Insekten stehen nur sehr selten auf ihrem Speiseplan.

Als störungsempfindliche Art ist die Wildkatze in unseren Gegenden meist nachtaktiv. In menschenfreien Gebieten hingegen ist sie auch tagaktiv.

Durch die menschliche Verfolgung wurde die Wildkatze stark zurückgedrängt. Erst nach ihrer Unterschutzstellung im Jahre 1986 konnten sich die Bestände erholen und die Art sich wieder in ganz Luxemburg ausbreiten. Aber auch heute ist ihr Bestand durch verschiedene Faktoren stark gefährdet: Lebensraumverlust durch Zerstörung und Zerschneidung der Landschaft, sowie Verpaarungen mit Hauskatzen und Störungen stellen ein großes Risiko dar.

Die Wildkatze ist auch auf europäischem Niveau stark bedroht. Luxemburg, zusammen mit verschiedenen Gebieten in Frankreich und Südwestdeutschland zählt zu den wichtigsten Arealen dieser Art. Somit ist der Erhalt alter Waldbestände sowie die Ausweisung von Wildkatzenkorridoren von großer Bedeutung.

Dernière mise à jour