Die Wimperfledermaus erhielt ihren Namen durch die spärlich feinen Haare an der Oberseite ihrer Schwanzflughaut, welche an Wimpernhaare erinnern. In Luxemburg kommt diese mittelgroße Fledermaus gut verbreitet im ganzen Land vor. Zurzeit sind etwa 12 Wochenstuben, mit vier bis fast tausend Weibchen bekannt.
Im Mai, wenn die Tiere ihr Sommerquartier aufsuchen, beginnen sich diese Wochenstuben zu bilden, in welchen die Weibchen jeweils ein Junges gebären. Die nackten und blinden Jungtiere werden von der Mutter gesäugt und können bereits im Alter von drei bis vier Wochen fliegen.
Während als Winterquartier eher dunkle kühle Keller, Stollen oder Höhlen genutzt werden, bevorzugt die Wimperfledermaus als Wochenstube eher helle Räume, wie beispielsweise Dachböden, Kirchtürme, Scheunen oder Viehställe, wo die kulturfolgenden Fledermäuse in dichten Clustern frei von der Decke hängen. Hier können sie oft gemeinsam mit einer anderen Art, wie z.B. an der Oberen Mosel mit der Großen Hufeisennase oder in Colpach mit dem Großen Mausohr aufgefunden werden. Auch was ihre Nahrungssuche betrifft, spielen die menschlichen Aktivitäten eine wichtige Rolle: Viehställe, reichstrukturierte halboffene Landschaften mit angrenzenden Wäldern, sowie Hecken, Baumreihen und vor allem Streuobstwiesen sind besonders wichtige Jagdreviere für diese Art. Sie profitiert deshalb sehr von geschützten halboffenen Lebensräumen und vom extensiven Obstanbau. Hier fängt sie vor allem kleine Insekten in einer Höhe zwischen einem und fünf Metern und liest Spinnen vom Boden oder Ästen auf.
In den meisten Teilen Europas ist die Wimperfledermaus sehr selten geworden, mit z.B. in Deutschland nur wenigen bekannten Wochenstuben in Bayern und Baden-Württemberg. Immer häufiger werdende Störungen der Tiere in ihren Quartieren, sowie deren Zerstörung oder Degradierung stellen die Hauptgefahr für die Wimperfledermaus dar. Mit der Ausweisung verschiedener Schutzgebiete, wie z.B. dem Natura-2000-Gebiet bei Mompach/Manternach kommt Luxemburg dieser hohen Verantwortung für den Erhalt dieser Art nach.