Am Montag 27. April 2020, wurden der Naturverwaltung drei tote Schafe auf einer Weide im Raum Niederanven gemeldet, welche in der letzten oder vorletzten Nacht zuvor eindeutig von einem Raubtier gerissen worden waren. Die Tiere wurden umgehend von Experten der Naturverwaltung auf alle wichtigen Kriterien hin (Bisswunden, Fraßspuren) untersucht, um Hinweise auf den Verursacher zu erhalten. Auf Basis dieses Rissgutachtens, konnte der Wolf nicht ausgeschlossen werden (im Gegensatz zu den Schafsrissen letzte Woche bei Ingeldorf, die eindeutig Hunden zuzuordnen waren). Zwecks Überprüfung mittels genetischer Analysen, wurden an den gerissenen Schafen an den Bisswunden Proben entnommen, in der Hoffnung genügend Speichel mit verwertbarer DNA des Verursachers zu erwischen. Die Proben wurden an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen (D) geschickt, welches das Referenzlabor in diesem Bereich ist; mit den Resultaten ist frühestens in einigen Wochen zu rechnen. Bereits 2017 und 2018 hatte es erstmals seit über 100 Jahren wieder bestätigte Wolfsnachweise in Luxemburg gegeben.
Alle möglichen Hinweise auf die Anwesenheit von Wölfen sollten umgehend der Naturverwaltung gemeldet werden (Email: wolf@anf.etat.lu).
Aktionsplan „Wolf“ 2017 ausgearbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt
Der Wolf ist in ganz Europa streng geschützt. Luxemburg hat sich in den letzten Jahren bereits auf die mögliche Rückkehr des Wolfs vorbereitet, um von vorne herein den Umgang mit dieser Tierart zu definieren. Dies geschieht im Aktions- und Managementplan für den Umgang mit Wölfen in Luxemburg, der zusammen mit allen Akteuren aus der Landwirtschaft, der Wissenschaft, dem Naturschutz, den Privatwaldbesitzern und der Jagd erarbeitet und 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Wölfe sind prinzipiell scheu - Broschüre gibt Auskunft über Verhaltensregeln
Wölfe meiden in der Regel den direkten Kontakt zum Menschen. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind daher äußerst selten, aber nicht unmöglich. In der Regel ziehen sich Wölfe zurück sobald sie einen Menschen bemerken, können aber durchaus auch neugierig sein und den Menschen vor dem Rückzug erst einmal genauer mustern. In der Broschüre „Wölfe in Luxemburg?“ findet man neben vielen anderen Informationen über den Wolf auch Verhaltensregeln die man im Falle einer Begegnung mit dem Wolf einhalten sollte.
Der Aktionsplan „Wolf“ sowie die Broschüre zu Verhaltensregeln sind gratis erhältlich bei der Naturverwaltung unter der Nummer (+352) 247-56600 sowie in den Besucherzentren der Verwaltung: Mirador in Steinfort, A Wiewesch in Manternach, Ellergronn in Esch-Alzette, Biodiversum in Remerschen und Burfelt bei Insenborn. Die Dokumente sind auch im Internet unter www.emwelt.lu zu finden.