Grünes Besenmoos

Dicranum viride

Lebensraum

Das Grüne Besenmoos wächst nahezu ausschließlich in grund- und luftfeuchten Wäldern auf der Borke von mittelalten Laubhölzern und morschem Holz. Seltener sind Vorkommen auf Silikatgestein oder Humus. Als Epiphyt wächst sie in den unteren und oft schrägwachsenden Stammabschnitten hauptsächlich von Buche aber auch von Eschen, Ahornen, Eichen und Hainbuchen.

Biologie

Das Grüne Besenmoos gehört zu den Laubmoosen (Musci). Es ist eine langjährige Art, deren Vermehrung hauptsächlich vegetativ durch abgebrochene Blattabschnitte stattfindet. Sporen werden nur selten gebildet.
Es bildet 2 cm hohe, selten bis zu 4 cm hohe Stämmchen, an deren Grund ein rostbrauner, wurzelartiger Filz (Rhizoidenfilz) haftet, mit dem sie sich am Substrat/Untergrund festhalten kann. Es bildet dunkelgrüne polsterförmige Rasen.

Verbreitung

In Luxemburg ist diese Moosart nur im Gutland vorzufinden. Teilweise beherbergen diese Fundorte recht große Populationen, während sie in anderen Gebieten Westeuropas nicht oder nur selten vorkommt. Die luxemburgischen, lothringischen und elsässischen Populationen stellen somit ein wichtiges Reservoir für Westeuropa dar.

Gefährdung

Die Änderung der Forstwirtschaft in ihrem Lebensraum stellt die höchste Gefahr dar, da sie eine Änderung der Luftfeuchtigkeit mit sich ziehen kann. Der erhöhte Stickstoffgehalt in der Luft ist ein weiteres Gefährdungspotential, da die Art an nährstoffarme Standorte gebunden ist und durch den Nährstoffeintrag von konkurrenzstärkeren Arten verdrängt wird.

Besonderheiten

Auf der ganzen Welt gibt es etwa 150 Arten der Gattung Dicranum, Schwerpunkt sind die arktischen bis gemäßigten Breiten und tropische Gebirge. In Europa gibt es 19, in Luxemburg 11 Arten dieser Gattung.

Schutzstatus

Das Grüne Besenmoos ist integral durch das großherzogliche Reglement vom 8. Januar 2010 geschützt und als near threatened („Vorwarnliste“) auf der Roten Liste der Bryophyten Luxemburgs verzeichnet. Sie steht ebenfalls auf der Artenliste des Plan National Protection de la Nature (PNPN) sowie auf den Anhängen II, IV und V der FFH-Richtlinie 92/43/EWG.

 

Literatur

Rothmaler, W. (Begründer), Jäger, E. & Werner, K. (Hrsg.) (2002): Exkursionsflora von Deutschland. Bd. 4. Gefäßpflanzen: Kritscher Band.  9. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin, 948 S.
Lambinon, J. Delvosalle, L. & Duvigneaud, J. (2004): Nouvelle flore de la Belgique, du Grand-Duché de Luxembourg, du Nord de la France et des Régions voisines. (Ptéridophytes et Spermatophytes). 5 ème édition. Editions du Patrimoine du Jardin botanique national de Belgique, 1167 pp.
Ministère de l'Environnement (2007): Plan National Protection Nature (PNPN 2007-2011). Plan d'action et rapport final, 113 pp.
Règlement grand-ducal du 8 janvier 2010 concernant la protection intégrale et partielle de certaines espèces de la flore sauvage.
Frahm, J.-P. & Frey, W. (1992): Moosflora. 3. Auflage. Eugen Ulmer Verlag Stuttgart, 528 S.
Werner, J. (2003): Liste rouge des bryophytes du Luxembourg. Mesures de conservation et perspectives. Ferrantia 35. Travaux scientifiques du Musée National d'Histoire Naturelle Luxembourg, 71 p.
FFH-RL/FFH-Richtlinie: Richtlinie des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. – 92/43/EWG.

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