Bachneunauge

Lampetra fluviatilis (Linnaeus 1758)

Lebensraum

Die maximal 20 cm langen Bachneunaugen besiedeln die Oberläufe von Bächen und kleinen Flüssen (Forellen- und Äschenregion). Sie kommen aber nicht nur in sauberen Gewässern vor,  sondern tolerieren auch eine mäßige Gewässerbelastung. Die erwachsenen Tiere wandern kurze Strecken stromaufwärts zu geeigneten Laichplätzen mit kiesigem Untergrund.

Biologie und Lebensweise

Erwachsene Bachneunaugen verstecken sich gerne unter Steinen. Die 500-2000 Eier werden von März bis Juni in flachen Laichgruben im Kiesgrund abgelegt. Die Eier (genannt Rogen) und der Samen (genannt Milch) werden von den Weibchen und Männchen gleichzeitig ins Wasser abgegeben, die Befruchtung erfolgt im Wasser. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven (genannt Quer-der) lassen sich stromabwärts driften, um geeignete Lebensräume mit Feinsedimenten zu errei-chen. Die augenlosen Larven leben 3-5 Jahre im Feinsediment der Fließgewässer. Am Ende ihrer Entwicklung verwandeln sie sich in erwachsene Neunaugen. Diese nehmen keine Nahrung zu sich sondern haben als einzige „Aufgabe“ sich fortzupflanzen. Nach der Eiablage sterben die erwach-senen Tiere.

Nahrung

Erwachsene Bachneunaugen nehmen keine Nahrung zu sich. Die Larven ernähren sich von Algen und Detritus.

Verbreitung in Luxemburg

Bachneunaugen kommen fast ausschließlich in den Fliessgewässern im Westen und Norden des Landes vor. Gute Bestände existieren in Eisch, Attert und Wark.

Gefährdung

Auf der Roten Liste der Fische Luxemburgs wird das Bachneunauge als „gefährdet“ eingestuft. Da erwachsene Bachneunaugen kurze Wanderungen stromaufwärts zu ihren kiesigen Laichplätzen durchführen, werden sie nicht nur durch die Verschmutzung sondern auch durch den Ausbau (Kanalisierung und Stauhaltung) der Gewässer gefährdet.

Besonderheiten

Das Bachneunauge ist kein echter Fisch sondern gehört zur Klasse der Rundmäuler. Bachneunaugen haben ein scheibenförmiges Saugmaul und hinter dem Auge auf jeder Seite 7 Kiemenlöcher (daher der Name Neunauge: sieben Kiemenlöcher + Nasenöffnung + Auge). Bach- und Flussneunauge, die früher als 2 getrennte Arten galten, werden seit kurzem als eine Art betrachtet. Das Bachneunauge wird in Anhang II der europäischen Habitatschutzdirektive (92/43/CEE) geführt.

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