Lachs

Salmo salar (Linnaeus, 1758)

Lebensraum

Als Langdistanz-Wanderfisch verbringt der bis zu 150 cm lange und bis zu 36 kg schwere Atlanti-sche Lachs einen Teil seines Lebens im Meer (im Atlantischen Ozean). Zur Fortpflanzung steigen die Lachse in die Flüsse auf, um im Bereich der Oberläufe (Forellen- und Äschenregion) zu lai-chen. Dabei steuern sie die Stellen an, an denen sie selbst geschlüpft waren.  

Biologie und Lebensweise

Die Laichzeit der Lachse fällt in die Monate September bis Februar. An kiesigen Stellen legen die Weibchen Laichgruben an, die nach Ablage und Befruchtung der Eier (ein Weibchen produziert 1.200-2.000 Eier pro Kilogramm Körpergewicht) wieder mit Geröll und Kies bedeckt werden. Die Eier (genannt Rogen) und der Samen (genannt Milch) werden von den Weibchen und Männchen gleichzeitig ins Wasser abgegeben, die Befruchtung erfolgt im Wasser. Die aus den Eiern schlüp-fenden Junglachse leben zunächst im Lückensystem der Gewässersohle, bleiben dann 1-2 Jahre im Süßwasser bevor sie ins Meer ziehen, wo sie sich 2-3 Jahre aufhalten. Danach wandern sie zum Laichen wieder in die Flüsse. Da die Wanderung und der Laichakt sehr anstrengend sind, und die Tiere während der Wanderung wenig oder keine Nahrung aufnehmen, stirbt nach dem Laichakt ein großer Teil der Lachse an Erschöpfung.

Nahrung

Junglachse ernähren sich von Anflugnahrung (meist Insekten, die an der Wasseroberfläche trei-bend erbeutet werden) und Zooplankton, erwachsene Lachse hauptsächlich von Fischen.

Verbreitung in Luxemburg

Der Lachs muss zurzeit in Luxemburg als „ausgestorben“ eingestuft werden. Junglachse (5-20 cm groß) die in Sauer und Our gefunden werden, wurden im Rahmen von staatlichen Wiedereinbürge-rungsmaßnahmen in diese Gewässer ausgesetzt. Zum Laichen aus dem Meer zurück kommende erwachsene Lachse wurden bislang in Luxemburg noch nicht gefunden. Eine Rückkehr und natür-liche Fortpflanzung des Lachses in luxemburgischen Gewässern erscheint in Zukunft aber möglich (siehe Schutzprojekte).  

Gefährdung

Eine Vielzahl von Faktoren war für das Aussterben der mitteleuropäischen Lachspopulation verantwortlich: die Verschmutzung der Gewässer, der Lebensraumverlust durch den Ausbau der Gewässer, die Errichtung von Querbauwerken (Staustufen, Wehre) und die damit verbundene Unterbrechung der Wanderwege, die starke Befischung (geschätzter Speisefisch!) sowie die Verschlammung der Gewässer (Verlust der Laichhabitate, Schädigung von Eiern und Junglachsen).

Besonderheiten

Der Lachs laichte früher regelmäßig in Sauer, Mosel, Our und sogar in der Alzette. Auch in der Clerf, Woltz, Blees und Wark kamen Lachse vor. Sie wurden mit großen Senknetzen, Reusen und sogar mit Harpunen gefangen. Historischen Quellen zufolge wurden allein am Wehr in Vianden im Jahr 1875 Lachse mit einem Gesamtgewicht von 4.000 Pfund gefangen. Der Lachs wird in Anhang II der europäischen Habitatschutzdirektive (92/43/CEE) geführt.

Schutzprojekte

Das Projekt „Lachs-2000“, das 1987 von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheines (IKSR) beschlossen wurde, hatte zum Ziel den Lachs in deutschen Flüssen wieder heimisch zu machen. Das Folgeprojekt „Lachs 2020“ setzt die erfolgreichen Aktionen des abgelaufenen Projektes „Lachs-2000“ fort. Als wichtigste Maßnahmen dieser Schutzprojekte sind zu erwähnen:

  • die Verbesserung der Wasserqualität
  • die Errichtung von großen Fischpässen an Staustufen (Iffezheim 2000, Gambsheim 2006)
  • die Umgestaltung oder der Rückbau zahlreicher Wehre an den Rheinzuflüssen
  • die Wiederherstellung geeigneter Laichplätze
  • umfangreiche Besatzmaßnahmen mit Junglachsen (auch in Luxemburg werden seit 1992 in Teilbereichen von Sauer und Our Junglachse ausgesetzt)


Durch die zunehmende Anzahl aus dem Meer zum Laichen zurück kehrender Lachse (zum Beispiel in Rhein, Mosel und Sieg) werden erste Erfolge der Schutzprojekte sichtbar: seit 1990 sind über 3000 erwachsene Lachse nachweislich den Rhein hinauf gewandert, über 500 davon schwammen durch den neuen Fischpass Iffezheim und haben somit eine Strecke von über 700 km vom Meer aus zurückgelegt. Auch in der Moselstaustufe bei Koblenz wurden die ersten aus dem Meer aufsteigenden Lachse beobachtet.
 

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