Ringelnatter

Natrix natrix (Linnaeus 1758)

Lebensraum

Die Ringelnatter besiedelt ein breites Spektrum von Habitaten, zeigt aber eine ausgesprocheneVorliebe für Gewässernähe. Ideal sind naturnahe Feuchtgebiete mit genügend Deckung und Versteckmöglichkeiten, Plätzen zum Sonnen, einer großen Amphibiendichte, sowie trockenen und frostfreien Winterquartieren in der Nähe. Weil Ringelnattern zur Eiablage und zum Aufsuchen der Winterquartiere zum Teil vom Gewässer abwandern, können Einzeltiere auch außerhalb von Feuchtgebieten gefunden werden. Ringelnattern meiden den Siedlungsbereich nicht, besonders in Gartenteichen mit Fröschen und Fischen gehen sie zur Jagd oder legen ihre Eier in Komposthaufen. Die Überwinterung erfolgt in Komposthaufen, Erdlöchern, Felsspalten und zum Teil in Kellern. Gute Überwinterungsquartiere können dabei von zahlreichen Tieren gemeinsam genutzt werden (Massenquartiere).

Biologie und Lebensweise

Im April verlassen die tagaktiven Ringelnattern ihre Winterquartiere. Der Aktionsraum einer Rin-gelnatter ist im Durchschnitt etwa 15 ha groß, die meisten durchgeführten Wanderungen reichen weniger als 100 m weit.  Die 10-30 Eier werden überwiegend im Juli abgelegt. Dazu suchen die Weibchen Plätze auf, an denen durch Gärungswärme höhere Temperaturen herrschen. Neben Komposthaufen, die besonders beliebt sind, werden auch Dunghaufen, Haufen mit pflanzlichem Material und vermoderte Baumstämme genutzt. Gute Eiablageplätze werden immer wieder und zum Teil von einer großen Anzahl Tiere benutzt. Bei großen Ringelnatterpopulationen können in geeigneten Eiablageplätzen mehrere Tausend Eier gefunden werden. Die 18-21 cm langen Jungschlangen schlüpfen hauptsächlich im August und werden mit 3-4 Jahren geschlechtsreif. Im September und Oktober suchen die Ringelnattern ihre Winterquartiere auf. Ringelnattern werden selten länger als 110 cm und können bis zu 23 Jahre alt werden.

Nahrung

Ringelnattern ernähren sich hauptsächlich von Amphibien und insbesondere von Fröschen, daneben werden auch Fische, Mäuse und Eidechsen gefressen.

Verbreitung in Luxemburg

Die Ringelnatter ist in Luxemburg relativ häufig und weit verbreitet.

Gefährdung

Die Entwertung von Stillgewässern durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an den unmittelbaren Gewässerrand, der Ausbau der Uferbereiche an Fließgewässern, die Intensivierung der Landwirtschaft insgesamt und der immer weiter zunehmende Straßenverkehr gefährden die Ringelnatter. Trotz aller Aufklärungsarbeit spielt auch die direkte Verfolgung durch den Menschen (Totschlagen der vermeintlich gefährlichen Schlange) noch immer eine Rolle.

Besonderes

Die Ringelnatter ist eine ungiftige und ungefährliche Schlange. Giftschlangen kommen in Luxemburg nicht vor. Bei den sporadisch gemeldeten Beobachtungen von Aspisvipern oder Kreuzottern hat es sich bis heute in allen Fällen um Verwechselungen mit Schling- oder Ringelnattern gehandelt.

 

Benutzte Literatur

Günther R. 1996. - Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena & Stuttgart, 825 S.
Proess R. (éd.) 2007. - Verbreitungsatlas der Reptilien des Großherzogtums Luxemburg. Ferrantia 52, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 54 S




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