Lebensraum
Ein Amphibienlebensraum besteht aus dem Laichgewässer, dem Winterquartier und dem Landhabitat. Als Laichgewässer nutzt der Bergmolch unterschiedliche stehende Gewässer. Neben schattigen, vegetationsarmen Waldtümpeln und wassergefüllten Wagenspuren werden auch stark besonnte Wiesentümpel, Wasserflächen in Abgrabungsbereichen oder Gartenteiche besiedelt. Gemieden werden völlig vegetationslose Gewässer und Fischteiche. Als Landhabitat nutzt der Bergmolch vor allem Wälder und deren Randbereiche. Die Überwinterung erfolgt in Erdlöchern, unter Totholz oder in Steinhaufen. Insgesamt entfernen sich Bergmolche selten weit vom Wasser (es wurden Wanderstrecken bis 600 m beobachtet).
Biologie und Lebensweise
Während des Landaufenthaltes sind Bergmolche vorwiegend nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich unter Holz, Steinen, in Nagerbauten oder im Wurzelbereich von Bäumen. Die Laichzeit beginnt Anfang März. Das vom Männchen abgesetzte Samenpacket wird vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen. Die Befruchtung findet – anders als bei Fröschen und Kröten – im Inneren des Körpers statt. Die bis zu 250 Eier werden mit den Hintergliedmaßen einzeln in Wasserpflanzenblätter eingefaltet. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven atmen mit Hilfe großer Außenkiemen. Im Laufe ihrer Entwicklung wachsen ihnen zuerst Vorderbeine und dann Hinterbeine. Ab Mitte Juli verlassen die 3-5 cm langen Jungmolche das Gewässer. Die erwachsenen Molche verlassen nach der Laichzeit (ab Mitte Mai) die Gewässer und wandern in den Landlebensraum. Berg-molche werden mit 2-3 Jahren geschlechtsreif und können, zumindest in Gefangenschaft, bis zu 32 Jahre alt werden.
Nahrung
Bergmolche ernähren sich von Nacktschnecken, Asseln, Würmern, Spinnen und Insekten. Zum Teil werden auch Kaulquappen anderer Amphibienarten erbeutet.
Verbreitung in Luxemburg
Nach dem Fadenmolch ist der Bergmolch in Luxemburg die zweithäufigste Molchart. Er kommt in allen Landesteilen vor.
Gefährdung
Der Bergmolch ist in Luxemburg noch weit verbreitet. Da Molchlarven von Fischen gerne gefres-sen werden, kann eine Molchpopulation durch Fischbesatz der Laichgewässer stark dezimiert werden. Auch die Verluste durch den Straßenverkehr können, je nach Lage der Gewässer, erheb-lich sein. Diese Verluste sind jedoch nur schwer abzuschätzen, da überfahrene Molche (im Ge-gensatz zu Erdkröten und Grasfröschen) aufgrund ihrer geringen Größe schwieriger zu finden sind.
Besonderheiten
Charakteristisch für Molche sind die Balzrituale, die im Frühjahr in klaren Flachwasserbereichen gut beobachtet werden können: Das Männchen schwimmt vor das Weibchen, legt den Schwanz nach vorn und führt damit vibrierende Bewegungen durch. Dadurch gelangen Duftstoffe in Richtung der Partnerin.
Benutzte Literatur
Günther R. 1996. - Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena & Stuttgart, 825 S.
Nöllert A. & Nöllert C. 1992. - Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos Velags-GmbH & Co., Stuttgart, 382 S.
Proess R. (éd.) 2003. - Verbreitungsatlas der Amphibien des Großherzogtums Luxemburg. Ferrantia 37, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 92 S