Lebensraum
Ein Amphibienlebensraum besteht aus dem Laichgewässer, dem Winterquartier und dem Landhabitat. Als einzige einheimische Amphibienart laicht der Feuersalamander fast ausschließlich in Fließgewässern. Dabei bevorzugt er kleine (weniger als 1,5 m breit und weniger als 30 cm tief) quellnahe Gewässer in Laubwäldern, die eine gute Wasserqualität aufweisen und fischfrei sind. Ideal sind kaskadenähnliche Gewässer die eine Abfolge aus schnell strömenden Bereichen und kleinen Tümpel bilden. Auch als Landlebensraum bevorzugt der Feuersalamander feuchte, von Quellbächen durchflossene Laubwälder. Die offene landwirtschaftlich genutzte Landschaft und Nadelwälder meidet er. Feuersalamander überwintern in frostfreien Bodenverstecken mit hoher Luftfeuchtigkeit wie beispielsweise Felsspalten, Höhlen, Stollen oder Kellern und können dabei bis zu 120 m tief in die Stollen eindringen.
Biologie und Lebensweise
Feuersalamander sind überwiegend nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich an feucht-kühlen Orten wie zum Beispiel unter Holz, Steinen oder in Erdlöchern. Die Art der Fortpflanzung unter-scheidet den Feuersalamander von allen anderen einheimischen Amphibienarten. Die Paarung erfolgt an Land und erst rund 10 Monate später setzt das Weibchen im Gewässer 20-40 weit entwickelte 2-3 cm große Larven ab, die während des Geburtsvorgangs aus den Eihüllen schlüpfen. Nach 3-4 Monaten verlassen die etwa 6 cm langen Jungsalamander das Wasser. Die Hauptlaichzeit fällt in Mitteleuropa in den Monat März. Spät geborene Larven und Larven in sehr kühlen Gewässern überwintern zum Teil im Gewässer und verwandeln sich erst im kommenden Frühjahr in Jungsalamander. Feuersalamander werden erst mit 6 Jahren geschlechtsreif und können ein erstaunlich hohes Alter erreichen. Im Terrarium sind über 50 Jahre und im Freiland mindestens 23 Jahre belegt.
Nahrung
Feuersalamander ernähren sich von Nacktschnecken, Asseln, Würmern und Insekten. Die Larven ernähren sich von Bachflohkrebsen, kleinen Insektenlarven, Wasserkäfern, zum Teil auch von Mu-schelkrebsen und Erbsenmuscheln.
Verbreitung in Luxemburg
Der Feuersalamander ist in Luxemburg insgesamt weit verbreitet, fehlt allerdings im Nordwesten des Landes sowie in weiten Bereichen des Südens und Südwestens. Hauptursache dieser Verbreitungslücken dürfte das Fehlen geeigneter Biotope sein. Während im Nordwesten des Landes größere Laubwälder fehlen, existieren im Süden und Südwesten des Landes aufgrund der ge-ringen Hangneigungen hauptsächlich schwach strömende und verschlammte Gewässer, die nicht den Biotopansprüchen der Feuersalamanderlarven entsprechen.
Gefährdung
Der Feuersalamander ist zurzeit in Luxemburg nicht gefährdet. Hauptgrund für die gute Bestands-situation ist der hohe Waldanteil Luxemburgs (34 % der Landesfläche) sowie der, im Vergleich zu den Nachbarländern, hohe Laubwaldanteil (61 %). Schwer einzuschätzen sind die Auswirkungen des Straßenverkehrs auf den Feuersalamander. Da es nicht (wie zum Beispiel bei der Erdkröte) zu Massenwanderungen kommt, fallen die Verluste durch den Straßenverkehr weniger auf. Überfahrene Tiere (meist Einzeltiere) werden jedoch immer wieder gefunden.
Besonderheiten
Erwachsene Feuersalamander haben kaum natürliche Feinde. Ein in zahlreichen Hautdrüsen ge-bildetes giftiges Sekret schützt sie wirksam vor Angriffen und das gelb-schwarze Farbmuster dient, wie bei anderen Tierarten (zum Beispiel Wespen!), als Warnsignal.
Benutzte Literatur
Günther R. 1996. - Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena & Stuttgart, 825 S.
Nöllert A. & Nöllert C. 1992. - Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos Velags-GmbH & Co., Stuttgart, 382 S.
Proess R. (éd.) 2003. - Verbreitungsatlas der Amphibien des Großherzogtums Luxemburg. Ferrantia 37, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 92 S