Grasfrosch

Rana temporaria (Linnaeus, 1758)
Minolta DSC

Lebensraum

Ein Amphibienlebensraum besteht aus dem Laichgewässer, dem Winterquartier und dem Landhabitat. Als Laichgewässer nutzt der Grasfrosch ein weites Spektrum unterschiedlicher Gewässer. Neben stark beschatteten vegetationslosen Waldtümpeln besiedelt er auch besonnte pflanzenrei-che Wiesentümpel, Gräben, kleine Pfützen im Bereich überschwemmter Wiesen und sogar strö-mungsarme Flachwasserbereichen von Fließgewässern.

Die Landlebensräume können bis zu 800 m vom Laichgewässer entfernt sein und sind durch ein Mindestmaß an Feuchtigkeit und Deckung (krautig-grasige Vegetation) geprägt. Waldränder, feuchte Waldlichtungen, Grünlandbrachen und Ruderalflächen mit Gehölzen, Hecken und Hochstaudenfluren werden bevorzugt. Erwachsene Grasfrosche überwintern hauptsächlich am Grund von Gewässern und nutzen dabei als einzige einheimische Amphibienart auch fließende Gewässer. Jungfrösche bevorzugen dagegen Winterquartiere an Land.

Biologie und Lebensweise

Der Grasfrosch ist hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv und laicht sehr früh im Jahr. Die Laichzeit kann bereits Ende Februar beginnen, die Hauptlaichzeit fällt in den März. Bei der Paarung umklammert das Männchen das Weibchen in der Lendengegend und befruchtet die Eier beim Austreten aus der weiblichen Kloake. Jedes Weibchen legt normalerweise einen Laichballen der meist zwischen 1.000–2.500 Eier enthält.

Die Eiablage erfolgt in ufernahe, 10-30 cm tiefe Flach-wasserbereiche oder in schwimmende Pflanzenbestände. Aus den Eiern schlüpfen Kaulquappen. Im Laufe ihrer Entwicklung wachsen ihnen zunächst Hinter- und dann Vorderbeine. Schlussendlich verlieren sie ihren Schwanz und verlassen ab etwa Mitte Juni als 12-18 mm große Jungfrösche die Gewässer.

Die erwachsenen Frösche sind nur während der Laichzeit im Gewässer zu finden. Die-se ist sehr kurz und kann bei günstigen Wetterbedingungen innerhalb einer Woche abgeschlossen sein. Grasfrösche werden in der Regel nach 2 Jahren geschlechtsreif und im Freiland selten älter als 10 Jahre (im Terrarium wurden Tiere bis zu 18 Jahre alt).

Nahrung

Grasfrösche ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen, Asseln und Schnecken. Kaulquappen fressen bevorzugt Algen.

Verbreitung in Luxemburg

Der Grasfrosch ist in Luxemburg weit verbreitet und kommt im ganzen Land vor.

Gefährdung

Als Amphibienart die relativ weite Wanderungen unternimmt, bedeuten der ständig wachsende Straßenverkehr und immer neue Straßenbauprojekte für den Grasfrosch ein große Gefahr. Eine weitere wichtige Gefährdungsursache besteht in der Entwertung der Laichgewässer und der an-grenzenden Landlebensräume durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an den unmittelbaren Gewässerrand. Da die Kaulquappen von Fischen gerne gefressen werden, kann auch ein Fischbesatz im Laichgewässser zum Verschwinden der Grasfroschpopulation führen.

 

Benutzte Literatur

Günther R. 1996. - Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena & Stuttgart, 825 S.
Nöllert A. & Nöllert C. 1992. - Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos Velags-GmbH & Co., Stuttgart, 382 S.
Proess R. (éd.) 2003. - Verbreitungsatlas der Amphibien des Großherzogtums Luxemburg. Ferrantia 37, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 92 S






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