Teichmolch

Lissotriton vulgaris syn. Triturus vulgaris (Linnaeus, 1758)

Lebensraum

Ein Amphibienlebensraum besteht aus dem Laichgewässer, dem Winterquartier und dem Landhabitat. Der Teichmolch besiedelt gut besonnte, wasserpflanzenreiche Stillgewässer wie Weiher, Teiche, Altwässer und Tümpel und kann als charakteristische Art des Offenlandes gelten. Er meidet beschattete, kühle Waldgewässer und Fischteiche. Als Landlebensraum nutzt der Teichmolch Wälder, Gärten, Ruderalflächen, Grünland und Felder. Die Überwinterung erfolgt in Erdlöchern, unter Totholz oder in Steinhaufen. Zum Teil überwintern Teichmolche aber auch im Wasser. Insgesamt entfernen sie sich selten weit vom Wasser (es wurden Wanderstrecken bis zu 400 m beobachtet).

Biologie und Lebensweise

Während des Landaufenthaltes sind Teichmolche überwiegend nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich meist nahe am Wasser unter Holz, Steinen, in Nagerbauten oder im Wurzelbereich von Bäumen. Die Laichzeit beginnt im März. Das vom Männchen abgesetzte Samenpacket wird vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen. Die Befruchtung findet - anders als bei Fröschen und Kröten - im Inneren des Körpers statt. Die 100-300 Eier werden mit den Hintergliedmaßen einzeln in Wasserpflanzenblätter eingefaltet. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven atmen mit Hilfe großer Außenkiemen. Im Laufe ihrer Entwicklung wachsen ihnen zuerst Vorderbeine und dann Hinterbeine. Ab Anfang Juli verlassen die 25-40 mm langen Jungmolche das Gewässer. Die erwachsenen Molche verlassen nach der Laichzeit (ab Ende Juni) die Gewässer und wandern in den Landlebensraum. Teichmolche können bis zu 20 Jahre alt werden.

Nahrung

Teichmolche ernähren sich von Nacktschnecken, Asseln, Würmern, Spinnen, Wasserflöhen und Insekten. Zum Teil werden auch Eier und Kaulquappen anderer Amphibienarten erbeutet.

Verbreitung in Luxemburg

Der Teichmolch ist deutlich seltener als Faden- und Bergmolch und kommt vor allem im Gutland vor. Das gesamte zentrale Ösling bleibt unbesiedelt; regional begrenzte Vorkommen gibt es nur auf der Hochfläche im äußersten Nordwesten.

Gefährdung

Im Unterschied zu früher kommt es heute aufgrund der strengen gesetzlichen Bestimmungen nur noch selten zur Vernichtung von Laichgewässern. Eine wichtige Gefährdungsursache besteht zurzeit jedoch in der Entwertung der Laichgewässer und der angrenzenden Landlebensräume durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an den unmittelbaren Gewässerrand. Auch das Aussetzen von Fischen oder Schildkröten in die Laichgewässer gefährdet den Teichmolch. Die Verluste durch den Straßenverkehr können, je nach Lage der Laichgewässer, erheblich sein. Diese Verluste sind jedoch nur schwer abzuschätzen, da überfahrene Molche (im Gegensatz zu Erdkröten und Grasfröschen) aufgrund ihrer geringen Größe schwieriger zu finden sind. Auf der Roten Liste der Amphibien Lu-xemburgs wird der Teichmolch als „beinahe gefährdet“ eingestuft.

Besonderheiten

Charakteristisch für Molche sind die Balzrituale, die im Frühjahr in klaren Flachwasserbereichen gut beobachtet werden können: Das Männchen schwimmt vor das Weibchen, legt den Schwanz nach vorn und führt damit vibrierende Bewegungen durch. Dadurch gelangen Duftstoffe in Richtung der Partnerin.

 

Benutzte Literatur

Günther R. 1996. - Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Gustav Fischer Verlag Jena & Stuttgart, 825 S.
Nöllert A. & Nöllert C. 1992. - Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos Velags-GmbH & Co., Stuttgart, 382 S.
Proess R. (éd.) 2003. - Verbreitungsatlas der Amphibien des Großherzogtums Luxemburg. Ferrantia 37, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 92 S




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