Fransenfledermaus

Myotis nattereri (Kuhl, 1817)

Lebensraum

Der Lebensraum einer Fledermaus besteht aus dem Winterquartier, dem Sommerquartier und dem Jagdgebiet. Die Fransenfledermaus überwintert in Höhlen, Stollen und Kellern bei 3-8°C. Dabei verstecken sich die Tiere tief in Spalten. Die Sommerquartiere befinden sich vor allem in Baumhöhlen in Laubwäldern, zum Teil aber auch in Nistkästen und auf Dachstühlen. Die Fransenfledermaus jagt in Laubwäldern, entlang von Fließgewässern und über Grünlandbereichen. Die Entfernung zwischen Sommerquartier und Jagdhabitat beträgt im Durchschnitt 2-3 km (maximal bis 6 km). Die Fransenfledermaus gilt als standorttreu und führt keine weiten Wanderungen durch.

Biologie und Lebensweise

Nach der Überwinterung suchen die Fledermäuse im April die Sommerquartiere auf. Um ihre Jungen zu gebären bilden die Weibchen so genannte Wochenstuben, die bei der Fransenfledermaus aus bis zu 80 Tieren bestehen. Die Weibchen gebären pro Jahr nur ein Junges das blind und nackt zur Welt kommt. Die Jungtiere werden von der Mutter gesäugt und entwickeln sich sehr schnell. Bereits im Alter von 3-4 Wochen können sie fliegen. Das bisher festgestellte Höchstalter liegt für die Fransenfledermaus bei 21 Jahren.

Nahrung

Die Nahrung der Fransenfledermaus besteht aus Fliegen, Köcherfliegen, Schmetterlingen, Käfern und Spinnen. Nahrungsanalysen belegen, dass hauptsächlich tagaktive Insekten von Blättern abgelesen werden.  

Verbreitung in Luxemburg

Die Fransenfledermaus wird in Luxemburg als selten eingestuft. Es sind nur wenige Sommerquartiere in Wäldern bekannt und aus den Winterquartieren liegen nur vereinzelte Nachweise vor. Die Art kommt im Gutland häufiger vor als im Ösling.

Gefährdung

Zurzeit liegen keine Belege für eventuelle Bestandsrückgänge vor. Die Art wurde in Europa schon immer als selten bezeichnet. Auf der Roten Liste der Fledermäuse Luxemburgs wird sie als „stark gefährdet“ eingestuft.

Besonderheiten

Die Fransenfledermaus wird im Anhang IV der europäischen Habitatschutzdirektive (92/43/CEE) geführt.

 

Benutzte Literatur

Harbusch C., Engel E. & Pir J. (2002). Die Fledermäuse Luxemburgs. Ferrantia 33, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 156 S.
Maywald A. & Pott B. (1988). Fledermäuse;  Leben, Gefährdung, Schutz. Otto Maier Verlag Ravensburg, 128 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.

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