Mopsfledermaus

Barbastella barbastellus (Schreber, 1774)

Lebensraum

Der Lebensraum einer Fledermaus besteht aus dem Winterquartier, dem Sommerquartier und dem Jagdgebiet. Die Mopsfledermaus überwintert bei 0-5°C in Spalten unterirdischer Anlagen und ist sehr kältetolerant. Die Sommerquartiere befinden sich hinter abgeplatzter Baumrinde oder in Baumhöhlen und werden häufig gewechselt. Als Lebensraum besiedelt die Mopsfledermaus vor allem Laubwälder mit hohem Totholzanteil. Sie ist relativ standorttreu, die Wanderungen betragen meist weniger als 100 km.

Biologie und Lebensweise

Nach der Überwinterung suchen die Fledermäuse im April die Sommerquartiere auf. Um ihre Jungen zu gebären bilden die Weibchen Kolonien, die so genannten Wochenstuben. Diese sind bei der Mopsfledermaus klein und bestehen aus 10-20 Weibchen. Die Weibchen gebären ab Mitte Juni 1-2 Junge, die blind und nackt zur Welt kommen. Die Jungtiere werden von den Weibchen gesäugt und entwickeln sich sehr schnell. Bereits im Alter von 5-6 Wochen können sie fliegen. Das bisher festgestellte Höchstalter liegt für die Mopsfledermaus bei 22 Jahren.

Nahrung

Mopsfledermäuse fressen fast ausschließlich Kleinschmetterlinge und kleine Käfer, die in schnellem gewandtem Flug in 2-4 m Höhe erbeutet werden.

Verbreitung in Luxemburg

Die Mopsfledermaus ist zurzeit in Luxemburg die seltenste Fledermausart. Zwischen 1992 und 2008 wurden insgesamt nur 4 Tiere gefunden, alle im Moseltal.

Gefährdung

Als Hauptgefährdung gilt bei der Wald bewohnenden Mopsfledermaus eine zu intensive Forstwirtschaft die zum Verlust von Totholz und Baumhöhen führt. Auf der Roten Liste der Fledermäuse Luxemburgs wird die Mopsfledermaus als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.

Besonderheiten

Charakteristisch für die Mopsfledermaus sind die großen breiten Ohren, die über der Nase zusammen gewachsen sind und die kurze, mopsartige Schnauze. Die Mopsfledermaus wird in den Anhängen II und IV der europäischen Habitatschutzdirektive (92/43/CEE) geführt.

 

Benutzte Literatur

Harbusch C., Engel E. & Pir J. (2002). Die Fledermäuse Luxemburgs. Ferrantia 33, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 156 S.
Maywald A. & Pott B. (1988). Fledermäuse;  Leben, Gefährdung, Schutz. Otto Maier Verlag Ravensburg, 128 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.

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