Nordfledermaus

Eptesicus nilssonii (Keyserling & Blasius, 1839)

Lebensraum

Der Lebensraum einer Fledermaus besteht aus dem Winterquartier, dem Sommerquartier und dem Jagdgebiet. Die Nordfledermaus bevorzugt kühle Winterquartiere und überwintert in Höhlen, Stollen, Kellern und Felsspalten bei 1 bis 5,5°C. Als Sommerquartier nutzt sie Spaltenquartiere an Gebäuden. Die Nordfledermaus nutzt als Jagdgebiete Wälder, Waldränder und größere Lichtungen, Schneisen, Gewässer und Feuchtgebiete. Die Distanz zwischen Jagdrevier und Sommerquartier kann über 5 km betragen. Die Nordfledermaus gilt in Mitteleuropa als relativ standorttreu. Über weite Wanderungen zwischen Sommer- und Winterquartier ist wenig bekannt.

Biologie und Lebensweise

Nach der Überwinterung suchen die Fledermäuse im März/April die Sommerquartiere auf. Um ihre Jungen zu gebären bilden die Weibchen Kolonien, die so genannten Wochenstuben. Diese umfassen bei der Nordfledermaus zwischen 10 und 50 Weibchen. Die Weibchen gebären im Juni 1-2 Junge, die blind und nackt zur Welt kommen. Die Jungtiere werden von der Mutter gesäugt und entwickeln sich sehr schnell. Bereits im Alter von 3-4 Wochen können sie fliegen. Das bisher festgestellte Höchstalter liegt für die Nordfledermaus bei 20 Jahren.

Nahrung

Als Nahrung bevorzugt die Nordfledermaus kleine Mücken, Käfer und Nachtschmetterlingen, die im Flug erbeutet werden.   

Verbreitung in Luxemburg

In Luxemburg wurde die Nordfledermaus 1993 zum ersten Mal nachgewiesen. Bislang wurde nur eine Wochenstube gefunden, die mittlerweile aber verwaist ist. Die wenigen Sommernachweise im Jagdgebiet gelangen in der Mitte und im Norden des Landes. Winternachweise fehlen völlig.

Gefährdung

Aufgrund der wenigen Nachweise können zurzeit keine konkreten Aussagen zu Gefährdungsursachen gemacht werden. Auch eine Einstufung in eine Rote Liste Kategorie ist aufgrund ungenügender Daten nicht möglich.

Besonderheiten

Die Nordfledermaus wird auf Anhang IV der europäischen Habitatschutzdirektive (92/43/CEE) geführt.


Benutzte Literatur

Harbusch C., Engel E. & Pir J. (2002). Die Fledermäuse Luxemburgs. Ferrantia 33, Travaux scientifiques du Musée national d’histoire naturelle. 156 S.
Maywald A. & Pott B. (1988). Fledermäuse;  Leben, Gefährdung, Schutz. Otto Maier Verlag Ravensburg, 128 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.

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