Wasserspitzmaus

Neomys fodiens (Pennant, 1771)

Lebensraum

Die Wasserspitzmaus besiedelt die Ufer- und Verlandungsbereiche von naturnahen stehenden und fließenden Gewässern die eine relativ gute Wasserqualität aufweisen (Bäche, Flüsse, Ent-wässerungsgräben, Teiche, Weiher und Seen). Die Wasserspitzmaus ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 9 cm und einem Gewicht von bis zu 25 Gramm die größte einheimische Spitzmausart, ihr Schwanz wird maximal 7 cm lang.

Biologie und Lebensweise

Wasserspitzmäuse sind, zumindest außerhalb der Paarungszeit, Einzelgänger die in streng voneinander getrennten Territorien leben. Sie sind das ganze Jahr über aktiv und bewohnen in ihrem Lebensraum unterirdische Bauten, die sie selbst graben oder von anderen Kleinsäugern überneh-men. Sie können schwimmen und tauchen. In dem Bau befindet sich das Nest, das aus Gras, Laub, Pflanzenteilen und Moos besteht. Die 6-10 Jungen kommen nach einer Tragzeit von 20-21 Tagen zwischen April und September blind und nackt zur Welt. Im Frühjahr geborene Wasser-spitzmäuse können sich bereits im selben Jahr fortpflanzen. Wasserspitzmäuse bekommen 2-3 Mal pro Jahr Nachwuchs und können ein Höchstalter von 32 Monaten erreichen, die durchschnitt-liche Lebenserwartung ist allerdings wesentlich geringer.   

Nahrung

Wasserspitzmäuse ernähren sich von einer großen Zahl von Kleintieren. Neben der Hauptnahrung Insekten und Insektenlarven, fressen sie auch Schnecken, Asseln, Regenwürmer, Fische, Fischeier, Amphibien, junge Vögel und kleine Säugetiere. Die Nahrungstiere werden sowohl an Land als auch im und unter Wasser erbeutet.

Verbreitung in Luxemburg

Die Wasserspitzmaus ist landesweit verbreitet aber nicht häufig.

Gefährdung

Die Wasserspitzmaus gilt in Luxemburg zurzeit als „gefährdet“. Ursache dafür sind der Aus- und Verbau der Fließgewässer, die intensive landwirtschaftliche Nutzung bis an den unmittelbaren Gewässerrand (fehlende Randstreifen) und die Verschmutzung der Gewässer.

Besonderheiten

Die Wasserspitzmaus besitzt ein giftiges Speichelsekret, das auf andere Wirbeltiere lähmend wirkt. Dieses Sekret, das in der Unterkieferspeicheldrüse gebildet und beim Beißen in die Beute gebracht wird, ermöglicht es ihr auch größere Beutetiere als sie selbst (zum Beispiel Fische) zu überwältigen. Der Biss der Wasserspitzmaus führt auch beim Menschen zu einer Rötung und einer juckenden Reaktion die einige Stunden anhalten kann.  

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S. 

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