Gartenschläfer

Eliomys quercinus (Linnaeus, 1766)

Lebensraum

Der Gartenschläfer lebt in Nadel- und Mischwäldern und zeigt eine besondere Vorliebe für Fels und Gesteinsformationen die in seinem Lebensraum vorhanden sein müssen. Reine Laubwälder werden gemieden. Als Kulturfolger bezieht der Gartenschläfer sein Tagesquartier auch in Forsthüt-ten, Ställen oder Häusern in Waldnähe. Gartenschläfer gelten als ortstreu, bei Untersuchungen hatten Männchen im Durchschnitt einen 7 ha großen Aktionsraum, bei den Weibchen war der Aktionsraum dagegen nur knapp 2 ha groß. Gartenschläfer erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von maximal 17 cm und ein Gewicht von 180 Gramm, ihr Schwanz ist bis zu 13 cm lang.

Biologie und Lebensweise

Von Ende Oktober bis Mitte März hält der Gartenschläfer einen Winterschlaf. Dazu sucht er Erdhöhlen, Felsspalten aber auch Baumhöhlen und Nistkästen auf. Im Winterschlaf verringert sich die Herzfrequenz auf 8-13 Schläge pro Minute und die verlangsamte Atmung wird von Atempausen unterbrochen. Gleichzeitig sinkt die Körpertemperatur bis nahe an den Gefrierpunkt. Gartenschlä-fer sind nachaktiv und nutzen als Tagesverstecke Baumhöhlen, Nistkästen, Vogelnester oder Erdhöhlen. Dort bauen sie aus Moos, Gras und Haaren Nester, die auch der Jungenaufzucht dienen. Die durchschnittlich 4-6 Jungen werden nach einer Tragzeit von 21-23 Tagen von Mai bis Juli geboren. Gartenschläfer bekommen in Mitteleuropa nur 1 Mal pro Jahr Nachwuchs. Nach Beendigung des zweiten Winterschlafs sind die Jungtiere geschlechtsreif. Sie können ein Höchstalter von 8 Jahren erreichen.

Nahrung

Gartenschläfer sind Allesfresser, ernähren sich aber überwiegend von tierischer Kost wie Insekten, Spinnen, Tausendfüßern, Asseln, Schnecken, Kleinsäugern und auch von in Höhlen brütenden Vögeln und ihren Eiern. Bei der pflanzlichen Kost verzehrt der Gartenschläfer mit Vorliebe süßes Obst, daneben aber auch alle Arten von Wildfrüchten und Gehölzsamen (Buchecker, Eicheln, Hasel- und Walnüsse).

Verbreitung in Luxemburg

Vereinzelte Nachweise des Gartenschläfers liegen aus allen Landesteilen vor. Genauere Angaben zur Häufigkeit der Art können zurzeit aber nicht gemacht werden.

Gefährdung

Genauere Informationen zu Gefährdungsursachen des Gartenschläfers in Luxemburg liegen zurzeit nicht vor.

Besonderheiten

Gartenschläfer besiedeln gelegentlich die Dachböden am Waldrand gelegener Häuser wo sie aufgrund ihrer nächtlichen Aktivität dem Eigentümer den Schlaf rauben können. Sie werden auch regelmäßig in Vogelnistkästen angetroffen und können Vogelbruten vernichten. Ihr schlechter Ruf als Nesträuber hat dazu geführt, dass sie vielerorts aus den Nistkästen genommen und getötet wurden. Abgesehen davon, dass die Tiere gesetzlich geschützt sind, kann eine Dezimierung der Gartenschläfer zum Schutz der Vögel aber nicht die Lösung sein. Ziel muss es vielmehr sein in unseren Wäldern ausreichend Altbäume und Baumhöhlen für Schläfer und Höhlen bewohnende Vögel zu erhalten.

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.

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