Lebensraum
Die Zwergmaus besiedelt feuchte Lebensräume mit hohen Gräsern in der Nähe von Fliessgewässern, Teichen und Seen. Dabei bevorzugt sie die Randbereiche gegenüber großflächigen, strukturarmen Hochgrasbeständen. Eine wichtige Rolle im Lebensraum der Zwergmaus spielt dabei eine spezielle Grasart: das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) in dessen Beständen die Tiere umherklettern und ihre kunstvollen kugeligen Nester anlegen. Es gibt Hinweise darauf, dass die ganzjährig aktiven Zwergmäuse im Winter in andere Lebensräume wandern, genaueres ist aber zurzeit über den Winter-Lebensraum nicht bekannt. Die Zwergmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von maximal 8 cm und ein Gewicht von bis zu 15 Gramm, ihr Schwanz wird bis zu 7 cm lang.
Biologie und Lebensweise
Im Sommerhalbjahr hält sich die tag- und nachaktive Zwergmaus überwiegend über dem Boden auf und klettert geschickt im dichten Gewirr der Grashalme umher. Dabei benutzt sie ihren Schwanz als Greifschwanz. Eine Besonderheit der Zwergmaus ist das kunstvolle, kugelige Hochnest das sie aus Grashalmen in durchschnittlich 80 cm Höhe baut. Dabei werden die Gräser nicht von den Stängeln abgetrennt, sodass sie ihre Farbe länger behalten und das dadurch grüne Nest länger in der Vegetation getarnt ist. In diesen Hochnestern werden nach einer Tragzeit von 21 Ta-gen 2-7 Jungtiere geboren. Zwergmäuse bekommen 2-3 Mal pro Jahr Nachwuchs und werden im Freiland kaum älter als 2 Jahre.
Nahrung
Zwergmäuse ernähren sich von Grassamen, Insekten und deren Entwicklungsstadien (Puppen, Raupen).
Verbreitung in Luxemburg
Nachweise der Zwergmaus liegen zurzeit hauptsächlich aus südlichsten Teil des Landes vor.
Gefährdung
Die Zwergmaus gilt zurzeit in Luxemburg als „stark gefährdet“. Hauptgefährdungsursache ist eine intensive Nutzung bis an die unmittelbaren Gewässerufer, durch die Hochgrashabitate verschwinden. Aber auch die Mahd von Hochgrasbeständen an Gewässerufern während der Vegetationsperiode kann zu schweren Verlusten führen.
Benutzte Literatur
Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.