Baummarder

Martes martes (Linnaeus, 1758)
Fotografie: Dani Kropivnik

Lebensraum

Der Baummarder zeigt als typischer Waldbewohner eine starke Bindung an Waldgebiete. Dabei bevorzugt er Fichten- und Tannenwälder sowie Moorwälder und Altholzbestände. Auch dichte Hecken und Buschland werden genutzt. Die hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiven Baummarder besetzen ganzjährig Reviere, die sie mit Duftmarken (aus Bauchdrüsen) markieren. Die Größe dieser Reviere hängt vom Lebensraum, der Jahreszeit sowie vom Alter und Geschlecht des Marders ab. Der männliche Marder (genannt Rüde) nutzt ein größeres Revier als das Weibchen (genannt Fähe). Unterschiedliche Untersuchungen ergaben beim Rüden Reviergrößen von 150-2.500 ha und bei der Fähe von 150-730 ha. Der Baummarder erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von maximal 52 cm, dazu kommt noch ein bis zu 30 cm langer Schwanz. Baummarder werden bis zu 1800 Gramm schwer.

Biologie und Lebensweise

Den Tag verbringen Baummarder hauptsächlich schlafend in Vogel- und Eichhörnchennestern, Erdbauen oder auf Bäumen liegend. In der Dämmerung und nachts streifen sie durch ihre Reviere und bewegen sich dabei zum Teil im Kronenbereich von Baum zu Baum fort. Baummarder können ausgezeichnet klettern und in den Baumkronen bis zu 4 m weit springen. Als Wurfplatz für die 1-4 Jungen werden bevorzugt Baumhöhlen aufgesucht. Meist handelt es sich dabei um Höhlen des Grün- oder Schwarzspechtes, deren Eingang einen Durchmesser von mindestens 6,5 cm aufweisen.  Die Jungen kommen im April nach einer Tragzeit von 9 Monaten zur Welt. Diese lange Tragzeit erklärt sich durch eine so genannte Keimruhe: nach der Paarung (Juli-August) nistet sich das befruchtete Ei in der Gebärmutter ein und bleibt dort bis zum nächsten Jahr in einer Keimruhe. Erst Ende des Winters beginnt die Embryonalentwicklung. Männliche Baummarder werden mit 24 Monaten, Weibchen mit 15 Monaten geschlechtsreif. Baummarder können erstaunlich alt werden: in Gefangenschaft wurden 16 Jahre erreicht, in natürlicher Umgebung 11 Jahre.

Nahrung 

Baummarder sind Allesfresser die in der Lage sind fast jede pflanzliche und tierische Nahrung zu nutzen. Im Sommer und Herbst ernähren sie sich überwiegend von Früchten und Beeren, im Win-ter und Frühjahr dagegen hauptsächlich von tierischer Kost (Mäuse, Vögel und ihre Eier, Eich-hörnchen, aber auch Regenwürmer und Insekten). Dabei werden Tiere bis zur Kaninchengröße erbeutet. In der Nähe ihrer Schlafplätze legen Baummarder Nahrungsdepots an und vergraben zum Teil auch Nahrung.

Verbreitung in Luxemburg

Nachweise des Baummarders liegen aus allen Landesteilen vor. Genauere Angaben zur Häufig-keit der Art können zurzeit aber nicht gemacht werden.

Gefährdung

Der Baummarder galt lange Zeit als Jagdwild und durfte außerhalb der Schonzeiten geschossen werden. Seit 1993 genießt die Art eine ganzjährige Schonzeit. Eine direkte Gefährdung scheint für den Baummarder in Luxemburg zurzeit nicht zu bestehen. Eine gewisse Anzahl Baummarder wird jedoch jedes Jahr Opfer des Straßenverkehrs.

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.  

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