Dachs

Meles meles (Linnaeus, 1758)

Lebensraum

Optimale Dachslebensräume bestehen aus einem Mosaik aus Laubwald, Feldgehölzen, Hecken, Wiesen, Weiden, Obstgärten und Ackerflächen. Während der Bau bevorzugt im Wald unweit des Waldrandes angelegt wird, erfolgt die Nahrungssuche sowohl im Wald als auch in den angrenzen-den Offenlandbereichen. Große zusammenhängende Waldgebiete, Feucht- und Überschwem-mungsgebiete werden vom Dachs weitgehend gemieden. Das Territorium der oft gesellig lebenden Dachse wird mit Duftmarken markiert und verteidigt. Die Reviergröße einer Dachsgruppe schwankt zwischen 20 und bis zu 1500 ha. Der Dachs wird bis knapp über 1 m lang (davon 15-20 cm Schwanz) und bis zu 25 kg schwer.

Biologie und Lebensweise

Der überwiegend nachtaktive Dachs ist hinsichtlich seiner Sozialstruktur außergewöhnlich flexibel und lebt sowohl als Einzelgänger, als Paar (mit oder ohne Nachwuchs) oder als große Familie. Dachse halten keinen Winterschlaf, wohl aber eine Winterruhe: insbesondere im Dezember und Januar verlassen sie bei tiefen Temperaturen kaum noch ihren Bau. Zentraler Punkt des Dachsle-bensraumes ist der Bau, der selbst gegraben wird und (an günstigen Stellen) über Jahrzehnte be-nutzt wird. Es sind sogar Dachsbaue bekannt die seit über 100 Jahre bestehen. Dachsbaue kön-nen eine beachtliche Größe erreichen. Ein genau untersuchter Bau dehnte sich über eine Fläche von 25 Ar aus, hatte 93 Öffnungen und Gänge mit einer Gesamtlänge von 214 m.  Den größten Teil seines Lebens verbringt der Dachs unter der Erde. Zur Geburt der Jungen wird im Bau ein Nest aus Gras, Stroh, Farn und Laub gebaut.  Obwohl sich die Paarungszeit über mehrere Monate erstreckt, werden die durchschnittlich 2-3 Jungen hauptsächlich im Februar geboren. Ursache hier-für ist eine Keimruhe die dazu führt, dass sich die befruchteten Eier erst ab Dezember/Januar wei-ter entwickeln. Die jungen Dachse werden mit 13-18 Monaten geschlechtsreif und können ein Höchstalter von 15 Jahren erreichen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt allerdings nur bei 2-3 Jahren.

Nahrung

Dachse sind Allesfresser die neben Regenwürmern, Insekten, Mäusen, Jungvögeln, Eiern, Amphi-bien und Reptilien auch pflanzliche Nahrung wie Früchte, Pilze und Getreide verzehren. Zur Lieb-lingsnahrung des Dachses gehören Regenwürmer. Diese werden aber nicht ausgegraben sondern an der Bodenoberfläche aufgegriffen. Insbesondere in Maisfeldern richtet der Dachs Schäden an, wenn er ausgesäten Mais ausgräbt, Maispflanzen abknickt um an die Kolben zu gelangen oder die Folgefrucht durchwühlt um untergepflügte Maiskolben auszugraben. Im Spätsommer gräbt der Dachs auch gerne Wespennester aus.

Verbreitung in Luxemburg

Der Dachs kommt im ganzen Land vor.

Gefährdung

Bis 1971 konnte der Dachs ganzjährig bejagt werden. Seit 1984 ist er gesetzlich geschützt. Die Begasung der Dachs- und Fuchsbaue zur Bekämpfung der Tollwut (auch der Dachs kann an Tollwut erkranken) in den 1960 und 1970-Jahre hat beim Dachs zu großen Verlusten geführt und hätte ihn ausrotten können wenn sie fortgesetzt worden wäre. Mittlerweile haben sich die Bestände erholt und der Dachs gilt heute als ungefährdet. In Großbritannien ist der Dachs als Kulturfolger in Städten weit verbreitet. Die größte Gefahr stellt zurzeit der immer weiter zunehmende Straßenverkehr dar. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr 10-15% des Dachsbestandes dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. Bis jetzt scheint der Dachsbestand diese Verluste aber verkraften zu können.

Besonderheiten

Dachs , Fuchs und Kaninchen bewohnen zum Teil gemeinsam den gleichen Bau.

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S.

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