Iltis

Mustela putorius (Linnaeus, 1758)

Lebensraum

Der Iltis nutzt vor allem abwechslungsreiche und gut strukturierte Landschaften. Bevorzugt werden Bereiche in denen sich Feuchtgebiete mit kleineren Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Flä-chen mosaikartig abwechseln. Große Bedeutung haben Strukturelemente wie Steinhaufen, Grä-ben, Hecken, Bäche, kleine Stillgewässer und gebüschreiche Uferzonen. Große, geschlossene Wälder und ausgedehnte Ackergebiete werden gemieden. Insbesondere im Winter dringt der Iltis auch in Siedlungsrandbereiche vor. Iltisse besetzen Reviere, die mit Duftmarken (aus Analdrüsen) markiert werden. Die Größe dieser Reviere hängt vom Lebensraum, dem Geschlecht und dem Nahrungsangebot ab. Im Durchschnitt sind die Reviere etwa 10 ha groß. Männliche Iltisse nutzen größere Reviere als weibliche. Der Iltis erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von maximal 48 cm und ein Gewicht von bis zu 2050 Gramm, sein Schwanz wird bis zu 20 cm lang.

Biologie und Lebensweise

Iltisse sind hauptsächlich nachtaktiv. Tagsüber verstecken sie sich in Holzstapeln, Heu- oder Laub-haufen, Baumhöhlen und Felsspalten, im Winter auch in Scheunen und unterirdischen Bauen an-derer Tiere. Eigene Baue gräbt der Iltis nur selten. Zur Geburt der Jungen baut das Weibchen ein weich gepolstertes Nest. Die 2-11 Jungen werden nach einer Tragzeit von 40-42 Tagen geboren und sind am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. In der Regel bekommen Iltisse nur 1 Mal pro Jahr Nachwuchs. Frei lebende Iltisse können über 7 Jahre alt werden, in Gefangenschaft wurde ein Höchstalter von 14 Jahren erreicht.

Nahrung

Iltisse ernähren sich hauptsächlich von Amphibien (vor allem Grasfrosch & Erdkröte), Lang-schwanzmäusen, Wühlmäusen, Spitzmäusen, Aas und Vogeleiern. In geringem Ausmaß werden auch Kaninchen oder Hasen erbeutet und pflanzliche Nahrung aufgenommen.

Verbreitung in Luxemburg

Nachweise des Iltis liegen aus allen Landesteilen vor. Genauere Angaben zur Häufigkeit der Art können zurzeit aber nicht gemacht werden.

Gefährdung

Der Iltis galt lange Zeit als Jagdwild und durfte außerhalb der Schonzeiten geschossen werden. Seit 2001 genießt die Art eine ganzjährige Schonzeit. Gefährdet wird der Iltis vor allen durch die Intensivierung der Landwirtschaft (Umbruch von Grünland, Zerstörung von Kleinstrukturen wie Altgras- und Brachestreifen, Zerstörung von Gehölzstrukturen, Nutzung bis an die unmittelbaren Gewässerränder). Auch dem Straßenverkehr fallen alljährlich viele Iltisse zum Opfer.

Besonderheiten

Erschreckt und in die Enge getrieben stößt der Iltis aus seinen Afterdrüsen eine sehr übel riechende Flüssigkeit aus. Dieses Verhalten hat zu seinem luxemburgischen Namen „Sténkert“ geführt. Neben der Wildform gibt es auch eine domestizierte Form des Iltis: das Frettchen. Im Vergleich zur Wildform ist das Frettchen heller gefärbt und es treten häufig Albinos auf, die durch ihr sehr helles Fell und die roten Augen auffallen. Frettchen werden insbesondere zur Kaninchenjagd eingesetzt, können aber auch als Haustiere gehalten werden. Aufgrund der weiten Verbreitung des Frettchens lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob dieses vom einheimischen Iltis oder vom osteuropäisch-asiatischen Steppenilltis abstammt.

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S. 

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