Mauswiesel

Mustela nivalis (Linnaeus, 1766)

Lebensraum

Das Mauswiesel besiedelt unterschiedliche Biotope wie Laub- und Mischwälder, Feldgehölze, He-cken, Feldraine, Wiesen, Weiden, Gärten und Siedlungsrandbereiche. Zur Fortbewegung in ihrem Lebensraum und zur Jagd auf Beutetiere nutzen Mauswiesel die natürliche Deckung des Waldran-des, der Hecken, Gräben und Steinwälle. Sie besetzen ganzjährig Reviere, die mit Duftmarken (aus Analdrüsen) markiert und aktiv verteidigt werden. Die Größe dieser Reviere hängt vom Le-bensraum, der Jahreszeit, dem Geschlecht und dem Nahrungsangebot ab und schwankt zwischen 2 und etwa 20 ha. Männliche Mauswiesel nutzen größere Reviere als weibliche. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 20 cm, einer Schwanzlänge von 5 cm und einem Gewicht von 100 Gramm ist das Mauswiesel das kleinste Raubtier der Welt.

Biologie und Lebensweise

Mauswiesel sind hauptsächlich tagaktiv. Die Männchen leben als Einzelgänger, Weibchen und Jungtiere bilden eine Mutterfamilie die sich mit der Geschlechtsreife der Jungtiere nach etwa 4 Monaten auflöst. Die Nester werden bevorzugt unter Steinhaufen, Holzstapeln oder im Wurzelwerk von Bäumen angelegt. Die durchschnittlich 5 Jungen werden nach einer Tragzeit von rund 5 Wo-chen geboren. In der Regel bekommen Mauswiesel 2 Mal pro Jahr Junge, der Frühlingswurf fällt in den Zeitraum Februar bis April, der Sommerwurf in den Zeitraum Juli bis September. In Gefangen-schaft können Mauswiesel bis zu 10 Jahre alt werden, die durchschnittliche Lebensdauer liegt aber nur bei 5-17 Monaten.

Nahrung

Mauswiesel gelten als Nahrungsspezialisten die hauptsächlich Langschwanz- und Wühlmäuse erbeuten. Ihr kleiner und schmaler Körper ermöglicht es ihnen dabei die Mäuse unterirdisch in ihren Gängen zu jagen. Neben Mäusen werden in weitaus geringerem Maße auch kleinere Singvögel erbeutet. Wie Hermeline leisten auch Mauswiesel einen wichtigen Beitrag zur Kontrolle von Mauspopulationen. Es wird vermutet, dass dabei nicht nur das direkte Erbeuten eine Rolle spielt, sondern dass auch die vom Mauswiesel zur Markierung seines Reviers häufig ausgesetzten Duftmar-ken bei den Wühlmäusen die Auslösung reproduktionshemmender Stresshormone verursachen.

Verbreitung in Luxemburg

Nachweise des Mauswiesels liegen aus allen Landesteilen vor. Genauere Angaben zur Häufigkeit der Art können zurzeit aber nicht gemacht werden.

Gefährdung

Das Mauswiesel galt lange Zeit als Jagdwild und durfte außerhalb der Schonzeiten geschossen werden. Seit 1993 genießt die Art eine ganzjährige Schonzeit.  Gefährdet wird das Mauswiesel vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft (Umbruch von Grünland, Zerstörung von Kleinstrukturen wie Altgras- und Brachestreifen, Zerstörung von Gehölzstrukturen). Eine weitere Gefahr droht ihm durch Gifte die zur Bekämpfung von Wühlmäusen ausgelegt werden. Mit jeder Maus, die nicht sofort an dem Gift gestorben ist, nimmt das Mauswiesel eine gewisse Giftdosis auf. Aufgrund seines enormen Nahrungsbedarfs akkumulieren sich diese Gifte im Körper des Mauswiesels bis sie auch für dieses zu einer tödlichen Bedrohung werden.

Besonderheiten

Charakteristisch für Mauswiesel und Hermelin ist, dass beide Arten ihren flinken Lauf plötzlich und regelmäßig unterbrechen und sich senkrecht aufrichten. Diese „Männchenhaltung“ dient dazu die Umgebung zu beobachten und die Witterung potenzieller Beutetiere aufzunehmen.

 

Benutzte Literatur

Braun M. & Dieterlen F. (Hrsg.)(2005). Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart. 704 S.
Reichholf J. (1983). Säugetiere. Steinbachs Naturführer. Mosaik Verlag München, 288 S. 

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